Die Piraten Potsdam fordern Schluss mit dem Wiederaufbau der Garnisonkirche
Die PNN melden am 29.09.2022: „Linke-Urgestein Hans-Jürgen Scharfenberg zeigte sich im Hauptausschuss erstaunt über den Schritt des Oberbürgermeisters – es gab aber auch Unterstützung für Mike Schubert (SPD).“ [1]
Dazu muss man weder ein Urgestein sein, noch „Die Linke“ vertreten, um sich zu wundern, wie hier ein höchst umstrittenes Projekt wie die Garnisonkirche mehr oder weniger von der Stadtregierung unterstützt wird.
Zunächst einmal hat eine Grundstückseigentümerin das Recht auf seinem Grundstück in Rahmen der rechtlichen Gegebenheiten zu machen, was sie will.
Bei diesem städtebaulichen Ungetüm wie die Garnisonkirche, deren gigantischer Turm wie ein völlig proportionaler Fremdkörper in der Stadt wird, darf man aber durchaus anderer Meinung sein.
Eine zusätzliche Grundschuld soll weitere 4,5 Mio. EUR aus Bundesmitteln absichern, als wären es Peanuts. Man darf zumindest die Prokura des OBs für diesen Alleingang infrage stellen. [2]
Auch wenn immer betont wird, welche „Versöhnungsleistung“ bei der Wiederauferstehung eines Symbols für den Militarismus und der ewig Gestrigen vollbracht wird, bleibt es doch eine Soldatenkirche einer untergegangenen Dynastie des preußischen Militärs, das die Hand Hitlers geschüttelt hat.
Der Turm bleibt nicht allein, das Kirchenschiff wird auch angebaut werden. Und wenn das ehemalige Rechenzentrum baulich vernachlässigt oder die Verletzung irgendeiner Brandschutzbestimmung gefunden wird, dreht sich der Wind und das Rechenzentrum wird zum Abrissprojekt.
Nichts gegen einen unideologischen Brandschutz, der rettet Menschenleben.
Für diese bauliche Unwucht werden Millionen an Mitteln zusammengekratzt, die eigentlich dem Gemeinwohl dienen und nicht der Eigendarstellung der Hohenzollern oder des untergegangenen Deutschen Reiches.
Die Gegner der Garnisonkirche machen mobil – Strafanzeige gegen die Stiftung titeln die PNN am 23.08.2022. [3]
Der Garnisonkirchturm wird seit 2017 gebaut. Weit über 20 Millionen Euro der deutlich über 40 Millionen Euro liegenden Baukosten werden vom Bund finanziert. Die Millionen-Förderung für den umstrittenen Wiederaufbau der Garnisonkirche wird gemäß einer Pressemeldung vom 03.02.2021 vom Bundesrechnungshof geprüft. [4]
Natürlich stellt sich die Frage, was mit dem noch nicht fertiggestellten Bau passieren soll. Es gab schon die an sich sympathische Idee, diesen als Mahnmal gegen die Verschwendung von Steuergeldern und Kirchenvermögen unfertig stehen zu lassen.
[3] https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landeshauptstadt/strafanzeige-gegen-die-stiftung-8592016.html
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